Auch wenn man es langsam angehen lässt, kann einiges passieren: zum Beispiel eine ungeahnte Hochzeit, eine Tro-Tro-Odyssee oder die Begegnung mit einer Horde Paviane.
Wir haben es ziemlich langsam angehen lassen – auch weil es auf der Etage nur ein funktionierendes Bad gibt. Am späten Vormittag brachen wir dann endlich auf und wurden Zeuge einer höchst skurrilen Szene: Eine Ghanaerin im Hochzeitskleid kam uns auf der Treppe entgegen – mit deutlichem Abstand folgte der etwa 80-jährige Holländer, der hier abgestiegen ist. Er trug einen Hochzeitsanzug. Wir gratulierten dem ungleichen Paar, die jedoch alles andere als glücklich dreinsahen. Und das lag bestimmt nicht alleine an der langen Wartezeit im Gericht (das in Ghana auch für Trauungen zuständig ist). Jeder unserer Erklärungsversuche endete in einer traurigen Geschichte.
Szenenwechsel: Nach langer Suche saßen wir endlich im Tro-Tro nach Madina. Es regnete kräftig, und längst nicht die ganze Fensterfläche ließ sich mit Scheiben abdichten. In Madina wechselten wir Pläne und Fahrzeug und fanden uns etwas später in Ashaiman wieder. Von dort aus nahmen wir Taxis nach Shai Hills.
Das Naturreservat war leider etwas vom Regen durchweicht, sodass wir nicht so viel sehen konnten wie an normalen Tagen. Nachdem die Guards unsere Studentenausweise penibel überprüft und schneckengleich eine Quittung ausgestellt hatten, begleitete uns Ismael in den Park hinein.
Erste Station: Hinter Maschendraht begrüßte uns ein Straußenpaar. Importiert aus Südafrika. Na prima. Da waren die Paviane schon naturbelassener, die immer wieder auftauchten. Sie waren nur sehr an die Besucher gewöhnt, die den zutraulichen Affen gerne mal einen Imbiss zusteckten. Die Landschaft war toll anzusehen – vor allem tat es nach Tagen ständigen Gedränges und Gestanks der Städte gut, einfach mal in die Natur zu kommen.